Abrahams Töchter
Einleitung
Elisabeth überlebt den Zweiten Weltkrieg und wandert als junge Frau in die USA aus.
Die Hoffnung auf ein besseres Leben treibt sie um, und zunächst entwickelt sich auch alles zum Guten.
In Anlehnung an wahre Begebenheiten wird die turbulente Lebensgeschichte einer Frau erzählt, die nach ihrer Kindheit im Dritten Reich Deutschland verlässt und sich engagiert, fleißig und geschäftstüchtig eine neue Existenz in den USA aufbaut. Mutig mischt sich die Christin auf ihrer Suche nach Glück und der wahren Liebe unter fremde Kulturen und Religionen. Die Liebe zu einem Juden, zu einem katholischen Palästinenser und einem syrischen Moslem, aus der jeweils eine Tochter hervorgeht, zeichnet ihren Weg, zunächst in die USA, dann weiter nach Spanien und Syrien.
Rahmenhandlung
Frei nach einer wahren Geschichte taucht die Autorin Annette Hildebrandt in das Leben einer Deutsch-Amerikanerin (Jahrgang 1935) ein, die Deutschland 1955 in Richtung Amerika verließ, um sich dort eine Existenz aufzubauen. Die Protagonistin (Elisabeth Stockhausen) schafft es, als deutsche Christin in den USA erst einen Juden zu heiraten, später mit ihm ein jüdisches Mädchen zu adoptieren, nach seinem frühen Tod während ihres Studiums in Spanien sowohl von einem katholischen Palästinenser als auch von einem syrischen Moslem zwei weitere Töchter zu bekommen, nach Syrien zu heiraten, von dort mit Hilfe ihrer Schwiegermutter zu fliehen, eine große deutsche Buchhandlung samt Antiquariat in Hollywood aufzubauen und in Texas mit ihren drei Mädchen eine Farm zu betreiben. Dabei bleibt sie stets bekennende Christin und lebt unverdrossen ihre Visionen der deutsch-jüdischen Wiedergutmachung und der Religions- und Völkerverbindung. Mit fast naivem Gottvertrauen, gepaart mit hoher Intelligenz, meistert sie Höhen und Tiefen ihres Lebens und bleibt trotz körperlicher und anderer äußerer Behinderungen ein fröhlicher Mensch.
Die Autorin untergliedert die Erzählung in drei Ebenen. Die Rahmenhandlung spielt in der Gegenwart und beschreibt die fiktive Annäherung der Erzählerin an die Hauptperson des Romans anhand ihrer gemeinsamen Reisen in die Orte ihrer Vergangenheit. Eine weitere Ebene ist eine quasi „außermenschliche“ Ebene. Hier erzählen Tiere und Dinge (z.B. ein nordamerikanischer Puma, verschiedene Häuser und ein christliches Kreuz auf Wanderschaft) von sich und ihrem Dasein in Verknüpfung mit dem Fortgang der Geschichte.
Die Haupthandlung beginnt 1943 in Deutschland und mündet 2008 (USA, Texas) in die Rahmenhandlung. Sie umfasst damit nicht nur eine große Zeitspanne, sondern auch exemplarisch religions- und nationalgeschichtliche Aspekte.
Dabei schützt die Subjektivität der Erzählweise in dem oft heiklen Terrain zwischen den heißgelaufenen Kulturen vor einer verallgemeinernden und damit unvermeidlich falschen Sicht. So wird es keine Allgemeingültigkeit und damit auch keinen überzogenen Deutungsanspruch geben. Ob damit Konflikte bei diesem Thema vermeidbar sind, bleibt abzuwarten. Zumindest ist ihnen von vorneherein die Spitze der Arroganz und Intoleranz genommen, wie es auch der Lebensmaxime der Protagonistin (wie auch der der noch lebenden echten Heldin) entspricht, die tatsächlich lebenslang ihren Männern (dem Palästinenser und dem Syrer) weiter in Liebe und Achtung verbunden geblieben ist.
Der Roman (ca. 320 Seiten) ist im September 2009 in der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH (Leipzig) erscheinen.