Annette Katharina Hildebrandt

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Kultur und Tourismus im Lutherland

— ein Netzwerk für die Metropolregion Mitteldeutschland

Thema und Zielstellung

Im Jahr 2008 haben die Ministerpräsidenten der drei mitteldeutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen und die Evangelische Kirche in Deutschland die Lutherdekade in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 ausgerufen. Die Verantwortlichen und Akteure zogen im Februar 2011 eine erste Bilanz: Die Lutherdekade hat bereits zahlreiche und vielfältige Aktivitäten in den Bereichen Kultur, Tourismus und Kirche hervorgebracht. „Nun gilt es, diese zu vernetzen, zu vertiefen und zu verbreitern.“ (Prälat Stephan Dorgerloh, Symposium „Religion auf Reisen“, 16.–18.02.2011 in Lutherstadt Wittenberg)

Die Metropolregion Mitteldeutschland hat sich diese Aufgabenstellung zu Eigen gemacht, die Lutherdekade als eines ihrer Schwerpunktthemen benannt und wird die Jahreskonferenz 2012 diesem Thema widmen.

In diesem Zusammenhang prüft sie im Folgenden den Aufbau eines Luthernetzwerkes in ihrem Arbeitsbereich. Das Netzwerk soll den mitteldeutschen Akteuren eine Informations- und Kommunikationsplattform bieten, in der sie ihre gemeinsamen Interessen formulieren können (=verbreitern). Ein besonderes Gewicht soll in dem Netzwerk die Perspektive der Gebietskörperschaften und Kirchengemeinden und -kreise sowie der regionalen Verbände und Vereine haben (=vertiefen).

Das Netzwerk soll sich über die Landesgrenzen zwischen den drei mitteldeutschen Ländern (und Landeskirchen) spannen. Es versteht sich als Interessenvertreter der Akteure dieser (Metropol-)Region gegenüber Dritten, insofern also durchaus als Konkurrent und Lobbyist.

Das Netzwerk wird insofern nachhaltig konzipiert, als es über das Jahr 2017 hinaus arbeiten soll, denn die erinnernswerten und kulturtouristisch interessanten Jubiläen beginnen dann erst.

Als Arbeitsstelle für den Netzwerkservice soll ein Lutherbüro eingerichtet werden.

Zusammenfassung der Ergebnisse

  • Die Reformation ist — von Mitteldeutschland ausgehend — ein Weltereignis mit globalen Folgen bis auf den heutigen Tag.
  • Der Name des Reformators — „Martin Luther“ — ist weltweit ein Begriff, inhaltlich und als Wortmarke.
  • Die Bezeichnung „Lutherland“ als Synonym für die Metropolregion Mitteldeutschland unter kultureller und touristischer Perspektive nimmt diesen Namen auf und bedient sich der Wortmarke buchstabengleich in deutscher und englischer Sprache.
  • „Kultur und Tourismus im Lutherland“ hat ein großes Entwicklungspotential, weil zahlreiche hoch qualifizierte Akteure in Mitteldeutschland unterwegs sind, die sich schwerpunktmäßig diesem Thema widmen.
  • Die Perspektive der kulturtouristischen Aktivitäten geht über den (zeitlichen) Rahmen der Lutherdekade hinaus.
  • Die bestehenden Gremien der Lutherdekade koordinieren und initiieren über ihre Geschäftsstellen diese kulturtouristischen Aktivitäten. „Jetzt gilt es, diese zu vernetzen, zu vertiefen und zu verbreitern“ (Stephan Dorgerloh).
  • Das Potential der Akteure rechtfertigt und erfordert den Aufbau eines Netzwerkes als bundesländer- und konfessionsübergreifende Informations- und Kommunikationsplattform.
  • Die Metropolregion Mitteldeutschland ist prädestiniert für den Aufbau dieses „Luthernetzwerkes“.
  • Die Netzwerkarbeit soll die Kräfte der Lutherakteure in der Region bündeln, den Einfluss der kommunalen Akteure stärken und eine effiziente Interessenvertretung gegenüber den Konkurrenten ermöglichen.
  • Die Netzwerkstruktur wird unter der Zielstellung „Steigerung der Servicequalität“ des Luthertourismus entwickelt. Dabei wird auf vier miteinander vernetzten Ebenen gearbeitet: der staatlichen, kirchlichen, kommunalen und NGO-Ebene. Dies geschieht im überregionalen, länderbezogenen und regionalen Zusammenhang.
  • Das Netzwerk wird von der AG Kultur gesteuert, die sich eines professionell arbeitenden Netzwerkbüros („Lutherbüro“) bedient.
  • Die Netzwerkarbeit setzt Schwerpunkte nach innen mittels eines effizient organisierten (klare Strukturen) und elektronisch unterstützten (Intranet, Wiki) Kommunikationsprozesses um.
  • Seine Außenwirkung erzielt das Luthernetzwerk überwiegend mittels der modernen Medien (Website, Info-Hotline, Facebook).
  • Hauptaufgabe des Netzwerkes ist es, in Abstimmung mit den Akteuren der verschiedenen Ebenen das „Lutherland“ als Kernland und Erbpfleger der Reformation im öffentlichen Bewusstsein weltweit zu etablieren.
  • Neben der Netzwerkarbeit stehen als spezifische Aufgaben an, ein Leitbild „Lutherland“ zu formulieren und aus dieser Perspektive die Pflege des Kulturwegweisers, die Entwicklung der Kulturellen Bildung und des Regionalmarketings zu unterstützen.
  • Die Jahreskonferenz 2012 der Metropolregion Mitteldeutschland beschäftigt sich mit dem Thema Lutherdekade und der Vernetzung der Akteure.
  • Ein Zeitplan sieht vor, das Lutherbüro in der 2. Jahreshälfte 2012 zu installieren.

Die Konzeption als PDF